Katharina Fellnhofer
Katharina Fellnhofer und ihre Betreuerin Kaisu Puumalainen © Vesa Laitinen/LUT

Als Erwin-Schrödinger-Stipendiatin widme ich mich seit 2015 meinem Habilitationsprojekt E-Ship-Stories an der Lappeenranta University of Technology. – Mit dem Ziel, das Interesse für das Unternehmertum bei jungen Menschen zu wecken und es als attraktive Karrieremöglichkeit in den Fokus zu rücken. Dafür braucht es innovative Bildungswege, die „Entrepreneurship“, Wissen und Leidenschaft vermitteln. Die Forschung hat diese Aspekte bisher in relativ geringem Maße berücksichtigt.

Unternehmerisch-orientierte Forschung

In meinem Forschungsprojekt an der School of Business and Management untersuche ich daher die Wirkung von unternehmerischen Karrierewegen auf zukünftige Unternehmerinnen und Unternehmern. Dabei verfolge ich unter anderem die These, dass Erfolgsgeschichten aus der unternehmerischen Realität, ebenso wie Erzählungen über Misserfolge, eine gut geeignete Lehrmethode sind. Folgende offene Fragen sollen empirisch beantwortet werden. Erstens: Bewirken inspirierende unternehmerische Geschichten eine positive Wahrnehmungsänderung auf die Einstellung zum Unternehmertum? Zweitens: Erzielen Aussagen über Erfolgs- und Misserfolgsgeschichten seitens erfolgreicher Unternehmerinnen und Unternehmer identische Ergebnisse? Und drittens: Stellen multimedial aufbereitete unternehmerische Geschichten ein geeignetes pädagogisches Instrument für die Ausbildung dar?

Die ersten Früchte ernten

Meine bisherigen Untersuchungen verweisen auf signifikante Einflüsse, die ich bereits im Zuge von wissenschaftlichen Konferenzen in Italien (z.B. ICIE) und Australien (ACERE) präsentieren konnte bzw. werde. Darüber hinaus sind zwei Publikationen im Journal for International Business and Entrepreneurship Development geplant. Zusätzlich bereite ich zurzeit als Guest-Editor für das genannte Journal eine Spezialausgabe zu meinem Forschungsfokus vor. In 2017 werde ich weiters die Universität St. Gallen besuchen, um weitere Untersuchungen mit speziellem Fokus auf geschlechterspezifische Unterschiede durchzuführen.

„Das Erwin-Schrödinger-Stipendium ist das Beste, das mir passieren konnte!“ Katharina Fellnhofer

Persönlicher Karriere-Boost

Ohne das Erwin-Schrödinger-Stipendium des Wissenschaftsfonds FWF hätte ich den Sprung in die Wissenschaft nach einer beinahe vierjährigen Unterbrechung der Forschungskarriere vermutlich nicht mehr gewagt. – Oder anders ausgedrückt: „Das Erwin-Schrödinger-Stipendium ist das Beste, das mir passieren konnte!“ Seit Antritt meines Auslandsstipendiums ist nun rund ein Jahr vergangen und die facettenreichen Eindrücke stellen eine enorme Bereicherung meiner bisherigen beruflichen Laufbahn dar. Meine Erfahrungen als Unternehmerin kann ich aktuell als Forscherin im Rahmen des „E-Ship-Projektes“ ideal einbringen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Das ist eine Erfahrung, die ebenso einzigartig ist, wie jene, hier in Lappeenranta forschen und leben zu dürfen.

Für Körper, Geist und Seele

Täglich laufe ich den tiefenblauen See Saimaa entlang, um nicht nur meinen Körper zu trainieren, sondern auch meinen Geist zur Ruhe zu bringen und neue Kraft tanken zu können. Die kräftigen Farben der finnischen Natur sind atemberaubend und erfreuen meine Seele immer wieder aufs Neue. Allerdings werde ich mich an die bittere Kälte und Dunkelheit wohl nie gewöhnen, die ab November den Tagesrhythmus dominieren. Anfang 2016 wurde ich mit minus 30 Grad über drei Wochen hinweg konfrontiert. Dieser Ausnahmezustand ließ mich mit allen Sinnen erfahren, warum in Finnland die Sauna einen ganz besonderen Stellenwert hat.

"Dankeschön!"

Durch das Schrödinger-Stipendium konnte ich meine Leidenschaft für die unternehmerisch-orientierte Forschung nicht nur entzünden, sondern vielmehr innerhalb kürzester Zeit mit Freude und Begeisterung auch tatkräftig weiterentwickeln. – Eine gute Gelegenheit an dieser Stelle „Dankeschön“ und auf Finnisch „Kiitos“ zu sagen!