Wie sehen die ersten Schritte aus?
Bayer: Ich werde meine erste eigene Forschungsgruppe aufstellen, um diesen Fragen nachzugehen. Wir werden vor allem Feldforschung und Methanmessungen in der Umwelt durchführen, etwa am Mondsee und am Attersee. Sie sind für meine Fragestellung besonders spannend, da der Attersee viel nährstoffärmer ist als der Mondsee, obwohl die beiden miteinander verbunden sind.
Zudem sind Messungen nahe der französischen Mittelmeerküste geplant. Auf der Ostsee werden wir auch bei einer einwöchigen Ausfahrt mit unserem Kooperationspartner des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Messungen durchführen.
Wir werden mittels unterschiedlicher Isotopenmessungen zudem mikrobielle Methanproduktionsraten messen. Die Mikroorganismen nehmen eine Substanz auf und spalten dann in ihrem Stoffwechselprozess das Methan davon ab. Wir versehen sogenannte Vorläuferstoffe mit schweren Isotopen, etwa C-13. Wir wollen sehen: Wird davon das Methan abgespalten und wenn ja, wie schnell? Im Labor messen wir, wie viel Methan (CH4), das ja auch eine Kohlenstoffverbindung ist, mit dem schweren Isotop versetzt ist. Um herauszufinden, welche Mikroorganismen Methan abspalten, verwenden wir DNA- und RNA-Sequenzierungsmethoden.
Was bedeutet der START-Preis für Ihre Forschungstätigkeit?
Bayer: Der Preis erlaubt mir einen weiteren Schritt in die Unabhängigkeit, indem er mir ermöglicht, eine eigenständige Gruppenleiterin zu werden. Dazu werde ich drei Mitarbeitende einstellen.