Bernadette Rosati
Bernadette Rosati lebt und arbeitet im dänischen Aarhus im Rahmen ihres Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendiums. © privat

Ich bin im Bereich der Klimaforschung mit Schwerpunkt auf physikalische und chemische Eigenschaften von Aerosolpartikeln tätig. Seit Oktober 2017 forsche ich, gefördert durch ein Schrödinger-Stipendium, an der Universität Aarhus in Dänemark. Nach meinem Physikstudium an der Universität Wien zog es mich in die Schweiz. Dort absolvierte ich meine Doktorarbeit im Rahmen eines EU-Projektes. Während dieser Zeit spezialisierte ich mich auf die Wechselwirkungen von Aerosolpartikeln und den einfallenden Sonnenstrahlen, das heißt der Streuung und Absorption des Lichtes. Das Ausmaß dieser Effekte hängt vor allem von der Größe und Anzahl der Partikel sowie ihrer chemischen Zusammensetzung ab. Diese Eigenschaften werden durch die Quelle der Partikel bestimmt und sind zeitlich variabel. Darüber hinaus können auch äußere Einflüsse wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu Veränderungen der physikalischen und chemischen Eigenschaften der Partikel führen. Das muss vor allem in Höhen und Gegenden berücksichtigt werden, wo höhere Feuchten erwartet werden.

Dem Forschungsfokus näher gekommen

In meiner Doktorarbeit war ich in mehreren „Flugkampagnen“ in Europa involviert, wo wir Partikel unterschiedlicher Herkunft in verschiedenen Höhen untersuchen konnten. Ein Fokus lag hierbei auf Gegenden mit sogenannten anthropogenen Partikelquellen wie zum Beispiel Emissionen von Autos oder Industrie. Weltweit gesehen stammt die größte Masse an Aerosolen aber von natürlichen Quellen. Die Meere und Ozeane produzieren riesige Mengen an Aerosolpartikeln, welche in einigen Bereichen noch nicht ausreichend erforscht sind. Meine Faszination für die Natur und das Meer führten schlussendlich dazu einen Antrag für ein Schrödinger-Stipendium zu stellen, um Meerespartikel vor Ort in Dänemark untersuchen zu können. Dafür kann ich die in meiner Doktorarbeit erlernten Methoden anwenden und erweitern und zum Beispiel neue Techniken zur Untersuchung der Rolle dieser Partikel für die Wolkenbildung nutzen.

Ideenbörse beim Essen

Die atmosphärische physikalische Chemie-Gruppe an der Universität Aarhus konnte mich sowohl mit ihrer ausgezeichneten und einzigartigen Ausstattung als auch der Freundlichkeit und Gemütlichkeit aller Gruppenmitglieder überzeugen. Neben einer sehr guten Teamarbeit steht auch der Zusammenhalt der Gruppenmitglieder im Vordergrund. So gehen wir beispielsweise alle gemeinsam zum Mittagessen in die Kantine und unterhalten uns über Neues in der Stadt, aber auch über lustige dänische Ausdrücke oder Urlaubsideen. Allgemein freuen sich alle sehr, wenn man es schafft ein bisschen Dänisch zu lernen, was trotz der Verwandtschaft mit der deutschen Sprache durch die unerwarteten, mir fremden Laute, gar nicht so einfach ist.

Gemeinsames Abhängen verbindet

Eine Tatsache, die mir sehr gefällt ist, dass die Universität Aarhus speziell auch die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fakultäten fördert. Es werden zum Beispiel sogenannte „Hangouts“ organisiert. Bei diesen Veranstaltungen kann man einen Tag lang verschiedene sportliche und/oder soziale Events mit allen Fakultäten der Universität bei Livemusik und einem kalten Bier gemeinsam genießen. Dies führt zu mehr Vernetzung zwischen den verschiedenen Gruppen, welche dann auch durch spezielle interne Tagungen weiter gefördert werden. Dieser Zusammenhalt wird auch in den außeruniversitären Veranstaltungen deutlich. So ist eine Mitgliedschaft bei Vereinen weit verbreitet und man wird auch als Expat herzlich willkommen geheißen.