Unterwegs

Kia Ora from Aotearoa – „Land of the Long White Cloud”

Martina Paumann-Page unterwegs in Neuseeland mit ihrer Familie Quelle: Paumann-Page (alle)
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Neuseeland, für viele Reiselustige die Traumdestination schlechthin, ist das Land, in dem ich im Rahmen eines Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendiums seit Jänner 2009 in Christchurch an der University of Otago arbeite. Die Kontakte zu der international renommierten Arbeitsgruppe der Free Radical Research Group, welche von Christine Winterbourn und unter anderen von Anthony Kettle geleitet wird, entstanden bereits während meiner Diplomarbeit am Institut für Biochemie an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU). Dem Abschluss meiner Dissertation folgte eine kurzfristige postdoktoriale Tätigkeit am Institut für Biochemie. Nach der Geburt unseres dritten Kindes schien es angemessen, dem Familienleben mehr Zeit zu widmen, und ich ging für länger in Karenz.

Nach dreieinhalbjähriger Babypause ermöglichte mir das Auslandsstipendium nicht nur einen großartigen Wiedereinstieg in meine wissenschaftliche Karriere, sondern gab mir zusätzlich auch noch die Gelegenheit, weitere wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Wie sicherlich jede andere berufstätige Mutter bestätigen kann, ist es nicht immer einfach, Arbeit und die Bedürfnisse der Familie zu vereinbaren. Von großer Wichtigkeit ist die Unterstützung von Partner und Familie sowie flexible Arbeitszeiten; und in dieser Hinsicht konnte ich mich immer sehr glücklich schätzen.

Forschungsschwerpunkte

Forschungsschwerpunkt der Free Radical Research Group ist oxidativer Stress, die Reaktivität von Sauerstoffradikalen und die Wirkung von Antioxidantien. Die einzelnen Projekte innerhalb der Forschungsgruppe decken viele damit in Zusammenhang stehende Fragestellungen ab, wie zum Beispiel die Oxidationsmittelproduktion von neutrophilen Leukozyten mit Schwerpunkt auf Myeloperoxidase-Enzymologie, Mechanismen und Folgen von Proteinoxidation, Redox-Regulierung der Zelle, Apoptose und die Entwicklung von spezifischen Bio-Markern zur Erkennung von oxidativ modifizierten Proteinen und deren Einfluss auf den Verlauf von diversen Krankheiten. Das Labor selbst ist Teil der Medschool und befindet sich nicht auf dem Universitäts-Campus, sondern im öffentlichen Krankenhaus, wodurch der Zugang zu klinischen Proben und die Durchführung von klinisch relevanten Projekten vereinfacht werden.

Die Breite an Themen, mit denen ich täglich in Kontakt komme, ist sehr inspirierend und eröffnet mir neue Perspektiven und Ideen in Bezug auf zukünftige Forschungsprojekte und Kooperationen. Im Allgemeinen ist die Forschung in Neuseeland sehr anwendungsorientiert, die Forschungsgelder sind limitiert und es wird dadurch weniger Grundlagenforschung betrieben. Die Arbeitsgruppe ist sehr international, das Arbeitsklima ist unterstützend, motivierend und sehr kollegial, wodurch ich mich von Anfang an schnell wohlgefühlt habe. Wegen der isolierten geografischen Lage ist es zum Teil etwas frustrierend, dass die Bestellung von Materialien beziehungsweise die Wartung oder Reparatur von Geräten mit längeren Wartezeiten verbunden sein kann.

Natur und Kultur

Den Lebensrhythmus der Neuseeländer würde ich als recht entspannt und positiv einstufen. Freizeit und Familie haben einen sehr hohen Stellenwert neben der Arbeit. Christchurch mit dem Beinamen „Garden City“ hat eine sehr hohe Lebensqualität und ist mit unzähligen Grünflächen und Parks optimal für Familien mit Kindern. Für unsere drei Kinder, die mittlerweile fünf, sieben und neun Jahre alt sind, war die Übersiedelung nach Christchurch eher wie ein langer Urlaub, der nach wie vor noch nicht zu Ende ist. Die Nähe zu den Eltern ist das Wichtigste für Kinder im Vorschulalter und eine andere Sprache stellt kein großes Hindernis mehr dar, sobald sie durch Kindergarten und Schule mehr Kontakt mit anderen Kindern haben.

Die Vielseitigkeit der Natur in Neuseeland finde ich absolut genial, von Fjorden, Regenwäldern, Bergen und Gletschern bis hin zu Vulkanen und heißen Quellen ist alles zu finden, und natürlich Strände und Meer, so weit das Auge reicht. Fauna und Flora sind dementsprechend vielseitig und einzigartig. So gesehen kann ich nur bestätigen, dass Neuseeland eine Trauminsel ist, auch wenn manchmal unerwarteterweise die Erde bebt und für längere Zeit das gewohnte Leben wortwörtlich auf den Kopf stellt.

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